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Das Kind macht Pläne, wie ich mit meinen Bildern Geld verdienen kann, er hat schon Ideen für die Preisgestaltung.
Das Bittere daran, dass sag ich ihm aber nicht, ist, dass ich null Chancen habe, weil die Kunst, oder das, was sich für Kunst hält, gerade, den Gesetzten des Marktes folgt, und ich eine Ausgestossene bin, vom eigenen Stamm verraten und verkauft. Weswegen mir niemals irgendjemand ein Bild abkaufen wird.
Die Podcasts über Hochbegabung, die ich wegen ihm höre, erschüttern mich zutiefst, weil ich endlich verstehe, wieso sie mich in den Wahnsinn getrieben haben, und weil es nun zu spät ist, ich ihrem Neid nichts mehr entgegenzusetzen habe, gebe ich auf.
Das Kind soll es besser haben. Ich dachte, wenn ich da bin für ihn, wird das klappen. Es war ein Irrtum. Weil ich ihn von Beginn an so sehr liebe, und mich immer um ihn gekümmert habe, liebt er mich aus ganzem Herzen wieder. Weil die Erniedrigungen, die mir angetan werden, tagtäglich, an ihm nicht vorüber gehen, er diese sieht, fühlt und benennen kann, bricht sein liebes, kleines Herz noch mehr, wenn ich bei ihm bleibe.
Ich habe die Hoffnung und den Glauben verloren. Sie haben mich mürbe gemacht. Man gibt niemals die Hoffnung, nur Briefe auf? Dann nehmt diesen Brief dafür, dass ich die Hoffnung nicht mehr finden kann, dass mein Leben ein Witz war, über den niemand lachen konnte, nichtmal der Erzähler.