Dienstag, 19. August 2025
Augenblick bitte
Erstellt von liuea um 00:28
Ich weine. Niemand hat mich geliebt für meine Existenz. Darum gab ich viel, hab allen gedient. Es kam ein Kind in mein Leben, dass geliebt und bedient werden wollte. Ich kann beides. Alle sagen, ich hätte ihn schlecht erzogen, weil ich als sein Personal Essen gekocht, ihn zum Sport gebracht, ihm zugehört habe. Jetzt schimpft er mich, wenn ich nicht parat stehe. Weil das alle die er kennt so mit mir machen. Aber ganz oft, wenn es einen halben Tag still war mit den Beschimpfungen und Übergriffen der Anderen, dann begegnen wir beide uns so, wie ich bin und er mich gerne hat. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen, weil ich für ihn aufhören möchte, mich klein machen zu lassen. Stattdessen beginnen sie, ihn klein zu machen, weil er es ihnen noch glaubt. Niemand außer ihm hat mein sich Kümmern können jemals wertgeschätzt. Ich bin allein. Niemand hat mich jemals geliebt und gesehen und erlebt wie ich war. Es ist Geschichte. Vor lauter Heulen tropft mir der Rotz von der Nase, ich schau aus dem Fenster, sehe ursus major, denke an das Musik-Video, dass ich geschnitten habe, meine Fähigkeiten, die ich heute kultivieren konnte, ein Lächeln zieht auf, schmeiß den Traum über den Haufen, und denk dran, dass sie unglücklich waren, weil ich die Schönheit sehen kann, wegen meines feinen Humors, und wegen der Liebe, die ich geben kann, auch wenn alles rundherum in Flammen steht. Morgen früh werd ich mich wundern, wie die Schwimmreifen um meine Augen kommen, dann fällt es mir vermutlich ein, dass ich gefühlt habe, dass mich keiner liebt. Das kalte Wasser im Gesicht und einen schwarzen Kaffee später werde ich in der Straßenbahn sitzen, bestimmt, und mein restliches Geld auf den Kopf hauen per Knopfdruck. Ich hab keine Angst mehr. Ich mach das gut. Oder ich mache das nächste, das mir einfällt, und spar mir das Geld.
Trauma heilt nicht?
Doch das tut es. Bin gerade beim ärgsten. Das von Anfang Zwanzig. Alles davor ist heile jetzt und nun im Eiltempo den Rest bearbeiten. Wenn man weiß, wie, muss man nur noch das Training durchhalten, aller Schmerzen zum Trotz. Da wachsen Muskeln! Für dich will ich Ganz sein. Im Geist, der körperliche Zustand unter Umständen dann etwas länger unterwegs, alles bringt man nie zam. Meinen Kopf und mein Herz kriegst du heile, wenn, dann, wenn du magst.
Montag, 18. August 2025
So.
Erstellt von liuea um 19:33
Sodala. Sodalalalalalala.
Heute war ein guter Tag, wer hätte das erwartet, nach dem gestrigen Abend. Aber ich habe ausreichend geschlafen, alles gut hinbekommen in der Früh (da waren zu erledigen: rechtzeitig aufzustehen, einzukaufen, das Kind zum Kurs zu motivieren und mit dem Auto zu fahren) dann den ersten Tag Arbeit nach dem Urlaub zu geniessen, was wirklich 1A funktioniert hat, im Ernst, Ironie kann ich nicht. Um vier hab ich das Kind abgeholt und der war total happy, hat mir am Weg heim vier neue Lieder vorgespielt, er will unbedingt morgen und den Rest der Woche wieder zum Kurs, er hat Pizza Hawai gekostet und liebt das jetzt, ist das mein Kind? Man weiß es nicht. Daheim sodann organisatorischen Kram für Mutter erledigt, Wäsche rein, eingekauft, Wäsche zusammengelegt, mit Freundinnen geschrieben, Kind losgeschickt, Kind mit Freund zurück empfangen, die beiden mit Essen versorgt, Schreibtisch geputzt und Wäsche zusammengelegt und Kastel etwas sortiert. Jetzt k.o. Das Warten auf die Ikea - Lieferung (bis 22h spätestens) jetzt die Kür. Ich sitze auf O's orangem Sessel, den er mir geborgt hat, die Füße hochgelagert und würde jetzt am liebsten einschlafen. Spätestens um 22 Uhr. Ich glaub, ich war gestern einfach so verzweifelt, weil ich so müde war. Tut mir leid, aber es hat tatsächlich geholfen, das niederzuschreiben.
Salü!
Sonntag, 17. August 2025
.
Erstellt von liuea um 21:52
Sie sagen: Sei eine Dichterin, damit Du Dich aus Deinem Kummer herausschreiben kannst. Also wische ich die Tränen ab und werfe mich in die Tasten.
Schreiben, hilft das?
Zu naiv, zu gutgläubig. Zu wenig abgebrüht, zu hart. Schlaflos, weil ich nicht mehr erlaube, dass man mich anschreit. Auf der Suche nach Menschen, finde keine. Solitüde als Ausweg, aber wie? Angst, keine Angst, Verzweiflung und Mut, Sehnsucht und Verbitterung, alles auf einmal.
Die Welt ist so grausam und mein Herz so weit. Ich will das nicht, hart will ich werden, wie Granit und kalt wie Trockeneis. Kann man mir helfen?
Wenn man von den ausgerissenen Zähne herleiten will, dass es gelänge, es wäre wohl verlorenen Liebesmüh. Wieso kann mich denn niemand mögen? Was ist mein Mangel, welchen Fehler mache ich denn nur? Seit Anfang an, ein herumlaufender Fehler. Noch bevor ich gehen konnte, war ich falsch. So fühlt es sich an.
Ich will nichts für mich, außer das eine. In Ruhe ausarbeiten, was ich sehe, fühle, was an mich herangetragen wird, ob ich will oder nicht. Sie sagt 'Du willst immer alles perfekt machen!' nur ihren Ansprüchen genüge ich nie. Es zerbröselt mich langsam aber sicher. Jeder hat Träume. Irgendwo, und wenn sie ganz vergraben sind. Zumindest gehabt. Wie geht das, das weitermachen? Wie soll man das schaffen? Ich schreib immer von Liebe, was meine ich denn damit? Es gibt Menschen, die schreiben nie von Liebe und deren Leben scheint so voll davon. Das kann ich fühlen, ich habe mich so bemüht. Es kommt nix zurück. Da ist nichts. Bin schlicht nicht gut genug. Für keinen, nicht für die Welt und nicht für die Menschen. Und diese Hoffnung, dieses Warten auf den deus ex machina, das muss ein Ende haben.
Hab ich mich jetzt herausgeschrieben? Gute Frage.