Dazwischen
Freitag, 18. Juli 2025

Guten Morgen :D

Bleibe noch. Ein paar Tage. Alleine. Wenn ich durch die Gänge des Schlosses gehe, treffe ich selten auf andere Menschen. Ein bisschen wie ein Schweigeretreat, so etwas wollte ich immer schon mal machen, seit ich einmal vor 25 Jahren zwei Wochen in Linz mit niemandem geredet hatte, außer dem obligatorischen Guten Tag beim Bäcker, und meine Gespräche mit meiner Familie und meinen Freunden anschliessend, wieder daheim in Wien, eine andere Qualität hatten.

Hier rede ich schon ein wenig, ab und zu, mit wem, möchte das heute jedoch versuchen, auf das Nötigste zu beschränken. Die Einsamkeit und das Heimweh, das reinhauen, dazwischen, will ich erkunden, es gibt so vieles, was ich nicht gedacht hatte, in den letzten Monaten, oder vielleicht sogar Jahren, weil ich mich abgelenkt habe, mit Arbeit und Aufgaben zugekleistert, auch wurde, jetzt herauszufinden, wohin ich meine Schritte als nächstes setzen will, ist ein guter Plan.

Eigentlich wollte ich nach Geras fahren, eine Ausstellung besuchen, aber ich bin sehr früh und müde aufgewacht und werden diesen Tag einfach vor mich hin dröseln. Bisschen spazieren, bisschen unter den Linden sitzen, bisschen Essen kaufen, bisschen Mittagschläfchen machen, morgen ist das Wetter schön, da hab ich eh Pläne outdoor, muss und will ein Bad besuchen. Telefoniere mit daheim jeden Tag, auch wegen der Arbeit vorallem wegen nett, und mein Vater fragt immer im Hintergrund, sobald er merkt, ich bin am Telefon 'War sie schon im Thayabad?' Es ist so nett und witzig, morgen gehe ich da fix hin. Freu mich eh auch riesig drauf, bloß bis jetzt war ja O da, bis vorgestern, genau genommen, und gestern und heute war und ist das Wetter zu schlecht zum baden. Morgen soll es schöner werden, da gehe ich gleich am Vormittag hin, kann dort auch Mittagessen, ich freu mich ziemlich. Glaube, ich werde mir ein SUP ausborgen und mich, wie ein native American fühlend, durch das Wasser gleiten.

Es ist sehr schön hier, was in meiner Seele knirscht, sind die Liebe und die fehlende Ansprache. Ich will diese Leerstelle nicht einfach so füllen, ich möchte sie nutzen. Gestern malte ich an meinem Bild weiter, ich freu mich auf später, weil ich habe einen Plan, wie ich es noch weiter bringen kann. Dann hab ich Musik gehört, bin durchs Zimmer getanzt. Auf einem kleinen Holzplateau unter Linden gelegen, hätte ich mein Telefon am Zimmer vergessen gehabt, hätte ich diese Zeit auch nutzen können, zu geniessen, weil leider Stressterroristische Anrufe kamen, konnte ich das nicht. Es ist mir eine Lehre, heute bin ich nicht zu erreichen. Das Telefon bleibt hier, und ich verzupfe mich :D

Ich muss wohl aufhören, so viel an mich zu denken. Also ich denke vorrangig an O und die Arbeit, jetzt wo der Ex nicht mehr all meine Energie benötigt, sieht man von unter den Linden ab, gestern, darum bin ich sehr auf mich fokussiert. Seht es mir nach, bitte, ich versuche gerade meinen Stellenwert in der Welt herauszufinden, oder besser ausgedrückt: meine Haltung zu mir selbst.

Salü!

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