Dazwischen
Sonntag, 17. August 2025

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Sie sagen: Sei eine Dichterin, damit Du Dich aus Deinem Kummer herausschreiben kannst. Also wische ich die Tränen ab und werfe mich in die Tasten.

Schreiben, hilft das?

Zu naiv, zu gutgläubig. Zu wenig abgebrüht, zu hart. Schlaflos, weil ich nicht mehr erlaube, dass man mich anschreit. Auf der Suche nach Menschen, finde keine. Solitüde als Ausweg, aber wie? Angst, keine Angst, Verzweiflung und Mut, Sehnsucht und Verbitterung, alles auf einmal.

Die Welt ist so grausam und mein Herz so weit. Ich will das nicht, hart will ich werden, wie Granit und kalt wie Trockeneis. Kann man mir helfen?

Wenn man von den ausgerissenen Zähne herleiten will, dass es gelänge, es wäre wohl verlorenen Liebesmüh. Wieso kann mich denn niemand mögen? Was ist mein Mangel, welchen Fehler mache ich denn nur? Seit Anfang an, ein herumlaufender Fehler. Noch bevor ich gehen konnte, war ich falsch. So fühlt es sich an.

Ich will nichts für mich, außer das eine. In Ruhe ausarbeiten, was ich sehe, fühle, was an mich herangetragen wird, ob ich will oder nicht. Sie sagt 'Du willst immer alles perfekt machen!' nur ihren Ansprüchen genüge ich nie. Es zerbröselt mich langsam aber sicher. Jeder hat Träume. Irgendwo, und wenn sie ganz vergraben sind. Zumindest gehabt. Wie geht das, das weitermachen? Wie soll man das schaffen? Ich schreib immer von Liebe, was meine ich denn damit? Es gibt Menschen, die schreiben nie von Liebe und deren Leben scheint so voll davon. Das kann ich fühlen, ich habe mich so bemüht. Es kommt nix zurück. Da ist nichts. Bin schlicht nicht gut genug. Für keinen, nicht für die Welt und nicht für die Menschen. Und diese Hoffnung, dieses Warten auf den deus ex machina, das muss ein Ende haben.

Hab ich mich jetzt herausgeschrieben? Gute Frage.

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