Dazwischen
Sonntag, 5. Oktober 2025

Hi :D

Bin da etwas auf der Spur, das muss ich euch erzählen.

Jeder, der hier liest, weiß ja, dass ich schon diverse Diagnosen hatte in meinem Leben. Die vorletzte war bipolar, nachdem sich die als nicht haltbar erwiesen hat, fand mein Psychiater ich würde an einer Angst-Glücks-Psychose leiden, oder besser gesagt: ich litt an dieser, nicht ICD-10 konformen Krankheit, denn seit über zehn Jahren sagt er immer, wenn er mich sieht 'Sie sind aber doch gesund, Frau Liuea' und ich teile seine Einschätzung in den allermeisten Fällen. Auf meine Nachfragen nach einer anderen Diagnose, über die man ja mannigfaltig im Netz zu stolpern in der Lage ist, winkt er immer lachend ab. 'Narzisstisch, Sie?' und meine letzte Frage in diese Richtung, ob er fände, ich sein in einer manischen Phase, weil ich 2 Betten und diverse Einrichtungsgegenstände gekauft habe, stellte er interessante und kluge Gegenfragen, damit war das Thema ebenfalls erledigt. Ich bin mir langsam nicht mehr ganz sicher, ob er mir diese altmodische Diagnose nicht nur gegeben hat, weil ich dazu fast nichts recherchieren kann, da es kaum Informationen darüber im Netz gibt.

Und gerade denke ich, was für ein schlauer Herr Doktor, weil ich, wegen mangelnder Fachartikel, begonnen habe, mir meine eigenen Gedanken zu machen, und das ist bekanntlich nie ein Fehler.

Also! Bipolar (früher manisch/depressiv) kann in rapid cycling Phasen oder Ultra rapid cycling Phasen auftreten, man spricht davon, wenn die Hoch- und Tiefstimmungen rasch wechseln.

Seit Covid ist ja viel passiert in meiner Wahrnehmung der Zeit an sich, es war nicht ungewöhnlich, dass ich während Pandemie-Zeiten einen tag zu Tode betrübt und den nächsten himmelhoch jauchzend verbrachte, ohne wirklich sichtbaren äußeren Zusammenhang mit irgendwelchen Umständen.

Vorerst. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass ich meine gute Laune wie das Amen im Gebet bei er Garderobe abgeben musste, sobald ich tags zuvor auch nur einen Schluck Alkohol getrunken hatte. Letzten August ließ ich das dann (mit nur wenigen Ausnahmen seither) völlig bleiben, ich vermisse nichts.

In weiterer Folge begann ich mich, mit Sport auszupowern, was ein nächster Baustein auf dem gute Laune Berg wurde. Die Kausalität: mache ich Bewegung - bin ich weniger mürbe, wurde verifiziert. Auf dem Tretmann hab ich bereits über 1k Kilometer zurückgelegt, die 5kg Hanteln und das Krafttraining, sowie die Dehnungsübungen liebe ich heiß.

Dennoch kamen Tage und Stunde in meinem Leben vor, wo ich extrem traurig wurde, von Sorgen gebeutelt und jegliche Zuversicht anscheinend verlierend.

Das ist jetzt nicht wirklich ungewöhnlich, oder gar bedenklich, in dieser Weltlage mit meiner ökonomischen Durchschlagskraft und meinem fortgeschrittenen Alter. Aber da ich ja in gewisser Weise beschädigt bin, blieb ich wachsam. Außerdem lebt in mir ein unbändiger Forscherdrang, mein Forschergeist auf dem Gebiet der Psyche ist ungebrochen, auch wenn ich dafür von Welt und nahem Umfeld allzu oft verlacht und gehasst werde. Ich lasse die Kritik abperlen, nach dem ich sie betrachtet habe, verwende sie oder nicht, denke an die Berggasse und trete das Erbe, als Dilletantin, versteht sich, freudig an.

Also ich wollte mich einfach nicht zufrieden geben damit, als verbitterte alte Frau zu enden. Kein Bock. Ich konnte mich nicht damit abfinden, dass ich meinen geliebten Sohn gezwickt hatte, weil ich eine Anforderung seines Vater an ihn durchsetzen sollte, verließ den Mann und zog im April in eine kleine, wunderbare Mietwohnung, die ich mir kaum leisten kann.

Mittlerweile haben wir, der Ex und ich, das alles ausdiskutiert und ein gute Einvernehmen gefunden, er kommt seiner Rolle als Vater weitaus besser nach, als je zuvor und wir drei, Vater Mutter Kind, sind, wenn auch nicht mehr in einem Haushalt, ohne romantische Beziehung zwischen den Eltern, dennoch ein super Team. Das war ein hartes Stück Arbeit, die sich jedenfalls bis hier hin gelohnt hat.

Der Verzicht auf das Nervengift, der Sport und die Selbstwirksamkeit, die gaben mir einen Schub. Ich hab mich auch irgendwie etwas übernommen, da gleichzeitig die Menopause kickt und ich deswegen viel weniger schlafe. Vielleicht allerdings auch, wegen eines 38,5h Jobs und einem extra fordernden Kind, das nach geistigem Input dermaßen giert, dass ich jeden Tag mehrmals darüber nachdenke, warum ich so ungebildet und dumm bin und manchmal vor Wut über mich platzen könnte. Das Kind badet das aus, gibt Konter und ist in Großen und Ganzen vernünftig und glücklich, denke ich, sieht man von der Weltlage ab, die auch an ihm nicht spurlos vorüber geht. Er ist nicht perfekt, braucht Führung und Struktur, so wie jeder und alle wohl ab und zu, gerade die kleinen und großen Menschen, die mit den besten Ideen und der größten Tatkraft gesegnet sind, umso mehr.

Aber gut, wir wollen hier keine Egos ausbilden, sondern die, vom Universum, Gott oder der Natur gegebenen Selbst-Konzepte an ein soziales Miteinander anpassen, was möglich ist, und oft gelingt, denn die meisten Menschen sind formidable und ich hab sie sehr gerne, auch wenn ich gar nicht jeden kenne, mit vielen hab ich schon gesprochen, da gibt es fast nichts zu beanstanden.

Nur meine schlechte Laune und die Verzweiflung, das ist schon eine seltsame Sache, mit der ich mich nicht abfinden wollte.

Wer hier schon länger mitliest, der weiß, dass ich lange Jahre von einem unerklärlichen Heimweh geplagt wurde. Dieses Gefühl ohne Anker und Sinn, es ist verschwunden. Ich weiß jetzt, ich hatte mich selbst verloren gehabt, in den Anforderungen an mich, die ich servil und antizipierend ohne Widerspruch im Augenblick immer erfüllt hatte. Der Ex, dem man da keinen Vorwurf machen kann, denn das hätte jeder vermutlich so gehandhabt, hat das dankend angenommen. Mein Dienen war Legion.

Die Unterwürfigkeit allerdings ein Motor für Abscheu, so wirklich sympathisch war ich wohl keinem in meinem Umfeld.

Außer dem Kinde, weil bei ihm vergaß ich die Konzepte, wenn wir Lego und Playmobil spielten, aus Kapla Steinen Welten bauten, vor kichern von den Polstern fielen oder ich ihm stundenlange vorlas und sang.

Und weil dieses Kind mich dermaßen vergöttert hat, eine zeitlang, fand ich mich zurückgespiegelt, wie ich hätte sein können, wäre ich im bestmöglichen Umfeld aufgewachsen, kein Vorwurf an meine lieben Eltern, aber der Trauma-Narzissmus, der hier schlagend wurde, hat mich viel Selbstwertgefühl gekostet, im Laufe der Jahre.

Und jetzt komme ich mal zum ersten Punkt in meinen Gedanken:

Das ultra ultra ultra rapid cycling, das mein Leben bestimmt gerade, ist die letzte Vorstufe zur ultimativen Gelassenheit, die sich nicht drängen lässt, nicht bedrängen und nicht nötigen, die tut, was sie für richtig hält, Grenzen deutlich kommuniziert und ansonsten für Licht und Heiterkeit sorgt. Hier ist mein Humor, den ich so vermisse, ich kann ihn kaum erwarten. Hier ist die Zeit, eine Expertin zu werden, auf meinem Gebiet. Hier habe ich dann fertig geforscht, auf dem weiten Feld der psychischen Kausalitäten, hier werde ich frei sein, von den Lasten, die ich mir nicht selbst aufgebürdet habe. Was nicht heißt, dass ich dann in rosaroten Wölkchen herumrenne, ich glaube, eher im Gegenteil, werde ich im schwarzen Polier-Staub wandern, mir die Finger wund und den Rücken krumm hackeln, aber das freiwillig und der Tatsache völlig bewußt, dass ich das bin, die hier ihr Bestes geben wird.

Die schnellen Wechsel zwischen Glück und Angst, sie sind von außen gekommen, an mich herangetragen, durch die Umstände und Ängst anderer Menschen, und nur in mir reproduziert als Panik, wieder krank zu werden.

Was ich gelernt habe, ist, dass ich, soweit es in meiner Macht steht, gestalten kann, was ist.

Ob die Zukunft hell oder dunkel werden wird, das weiß ja keiner. Am Frieden muss man hart arbeiten, wenn man nichts tut, kommt Krieg. Das Böse kommt immer von ganz alleine, am Guten muss man sich mühen.

Darum hab ich keine Angst mehr, gerade, auch dass der Vogelmann mein LO ist, und ich nur in einer Limerenz gefangen. Mitnichten. Der Vogelmann war mein Anker, genauso wie der Sohn einer ist, mich an der Realität des wertschätzenden, respektvollen und gelassenen Umgangs miteinander, der, ja, von Liebe geprägt ist, nicht von Ego und Altlasten und Angst und Sorgen, Phantasien oder Wünschen, sondern von einer Halleluja- Liebe, einem kleinen, geseufzten Halleluja, das bittersüß alles umspannt, festzuhalten und aufzurichten.

Und ich liebe die anderen auch, den Ex, der seine Sorgen mit Mechanismen löst, unter denen wir dann litten, nicht aus böser Absicht, aber aus Unwissenheit und unbewußtem Leben, meine Mutter, die so grob sein kann mit Worten, deren Stimme changiert je nachdem, mit wem sie redet, und die das Konzept 'goldener Bezugspunkt versus schwarzes Schaf' bis zur Perfektion beherrscht, nicht weil sie ein schlechter Mensch wäre, sondern weil es ihr Schutzmantel ist, der ihr hilft, das Unrecht, dass geschah, auszuhalten.

Die Welt ist ungerecht, darüber brauchen wir nicht zu reden, es besteht keinerlei Grund für Optimismus und Hoffnung und Zuversicht.

Wäre die Liebe nicht. Die alles überwindende Liebe. Die Liebe, die nicht kitschig ist, die Liebe zur Wahrheit über sich selbst.

Ich bin aggressiv, hab mir die Atombombe gewünscht, damit eine Ruhe ist. Säße ich vor dem roten Knopf, ich würde ihn nicht drücken. Auch im tiefsten Kummer, der mich immer wieder heimsuchen wird, ich weine schon fast täglich um dieses Leben und die Menschen insgesamt, gebe ich aber nicht auf, nach einer Lösung zu forschen. Auf meiner Sprache, meinen Worten, wird einmal jemand aufbauen, auch wenn sie verschwinden und sie nie wieder wer liest. Sie sind auf die Welt gebracht, sie atmen in die Erde hinein, ich hab sie losgelassen, ich liebte sie und liebe sie noch.

Das Vertrauen, dass meine Wahrnehmung kein Wahn ist, erlaube ich mir. Nach all dem Drehen und Wenden bin ich der festen Überzeugung, dass ich nicht manisch bin, nicht depressiv, nicht vor Glück platze, oder vor Angst vergehe, mich nicht runtermachen lassen werde oder erhöhen, von niemandem, sondern meinen Teil zu leisten gedenke. Wofür das genügen wird, entscheiden dann andere.

Samstag, 4. Oktober 2025

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heute bin ich voll gegen einen strassenschildmast gelatscht.

so ist mein leben gerade.

Mittwoch, 24. September 2025

frische Luft

Bin total müde wiedermal, aber die Weltlage lässt kein Nachlassen zu. Was ich wollte: In den Armen des Vogelmannes liegend aufzuwachen, das Kind in die Schule zu verabschieden, Bilder zu malen und Bücher zu lesen. Etwas zu kochen und die Wohnung aufzuräumen, vielleicht einen Kaffee am Balkon trinken und eine halbe Stunde rumzukugeln gemeinsam. Dann das Kind erfreut wieder zu begrüssen, ihn in Ruhe lassen, zum Lernen motivieren und abends mit Karaoke in den Schlaf zu singen, während der Vogelmann daneben sitzt und ins Handy schaut, oder im Nebenzimmer seine Abreise koordiniert. Ihn am nächsten Morgen zur Verabschiedung zu küssen, und zu hoffen, ihn bald wieder zu sehen.

Was jetzt ist: Struggle, from day to night, einzig, dass das Kind da ist und glücklich versorgt seine Tage meistert, erhellt meine Tage ein bisschen, kaum schlage ich die Nachrichten auf oder gehe auf die Straße, verfolgt mich das nackte Grauen.

Wenn ich also der Antichrist bin, dann aber ordentlich. Und bitte mit dem korrekten Namen bezeichnen: Antireligionix. Ich habe es auf die gesamte Drogenbagage abgesehen, die versucht, unter dem Deckmantel einer angeblich existierenden, höheren Macht, Menschen dumm zu halten und zu unterdrücken, gefügig zu stimmen um für einige wenige noch mehr Kohle ranzuschaffen, damit die dann am Ende der Bewohnbarkeit des Planeten Erde noch irgendwie ein kleines Refugium beleben können mit ihrer inspirierenden und kreativ unbändig pulsierenden Anwesenheit. Nicht.

Was sind das für Langeweiler! Wie langweilig ist Trunp's Schnäuzchen, habt ihr den Mund gesehen, wie er beim Sprechen immer diese eine, kleine Welle der Beleidigteheit nach links oben gezogen hat? Wann hat dieser Mund das letzte Mal schallend über sich selbst gelacht? Weil er einen immensen Bock geschossen hat, der so komisch ist, dass man nichtmal mehr in der besten Phantasie die eigene Unfehlbarkeit aufrechterhalten könnte?

Ach armer alter oranger Mann. Eh. Soll sich dennoch schleichen, ich hab keine Lust mehr auf solche Egozentriker. Ihre Unberechenbarkeit ist nämlich extrem fad. Ich kenne so wen aus dem real life. Da denkt man, oje, der arme Mensch, warum muss der mich jetzt so angehen, völlig ohne Zusammenhang mit meinen Handlungen oder gar meinem Wesen, und sucht krampfhaft nach einem Sinn hinter diesem Aggressionsausbruch. Auf die Art 'was hab ich falsch gemacht, was könnte ich verbessern, was will mich diese Person lehren?' Bis man nach Jahrhunderten drauf kommt, dass es nicht nur egal ist, was man tut, ja, es befeuert dieses Verhalten in keinster Weise, ob man einsteckt oder zurück redet, diese Art der Verbitterung und Wut ist nicht mal mit kindness zu killen, sie hat eine Art roten Knopf in sich selbst, der in dem Augenblick gezündet wird, wenn man innerlich endlich zum einhundert Prozent verstanden hat, dass diese Person am anderen Ende der Leitung lebt, ihre Mission, einem Einzeller wohl ähnlicher, als einem menschlichen Wesen, zumindest innerpsychisch, einzig darin besteht, die von Bauch ins Hirn gefunkten Gefühle unter den nächst besten Baum zu scheißen. Baum in dem Fall: ich. In der Welt: jede beliebige Demokratie, die halbwegs funktional ist. Noch.

Putim und Trunp und Mhiel und wie sie alle so heißen mögen, sind also weder böse, noch gut, noch Antichristen noch Erlöser, sie sind ein Form der menschlichen Existenz, die eine Verdrahtung auf ihrer internen Platine nicht angelötet bekommen haben, einst, denen ein Widerstand schlichtweg fehlt, ein kleiner Lüfter in Hirn, den ein Normalo nie los wird, solange er lebt, der für die frische Brise der Selbsterkenntnis sorgen kann, und das oft nur unbewusst aber dauernd tut, der dieser Aufgabe mit Bravour nachkommt und in leisen Momenten laut zu arbeiten beginnt: 'K, pass auf, da schiesst Du übers Ziel hinaus, da hast Du vielleicht jemandes Gefühle verletzt, da bist Du zu grob, zu unbedacht, zu ernst, zu lustig, zu what ever.' Mit Drogen kann man sich diesen Lüfter rasch ausbauen, ich kenne solche Gestalten, natürlich mit Alkohol, und auch mit viel Geld, vermute ich. Aber es soll Leute geben, die völlig ohne Lüftung auf die Welt gekommen sind. Das ist von großem Übel. Die blasen sich dann immer weiter auf, das merkt man an den immensen Selbstbeweihräucherungen zwischendurch, ich bin der Beste, die Größte, ein Geschenk an die Menschheit und überhaupt, gefolgt vom, natürlich nicht bewußt bemerkten großen Kater, wenn die, sehr rudimentär wahrgenommene Realität kickt, die sich dann in Form von diffusem Schmerz äußert, der, weil die Luft ja nicht ordnungsgemäß raus kann aus dem Typen, durch eine kleine, schiefe Lippe geblasen, grausame Worte und Beschuldigungen an den oder die Nächstbesten oder die, gerade verfügbare schwächste oder sonst wie avisierte Gruppe, die es zu vernichten gilt, von sich pustet. Meine Herren, das ist Küchenpsychologie Grundkurs Fach 1 erstes Semester, aber die Welt hat das anscheinend vergessen und gibt solchen Gestalten gerade sehr sehr sehr viel Raum zum brabbeln und Luft verseuchen. Ich frage mich eindringlich, wieso das so ist, und kann nur wieder davor warnen, dass ein, für die Bevölkerung neues Medium wie damals der Volksempfänger, heute das Internet mit nationalsozial Media, upsi, social Media, Risiken birgt die etwas mit Religionen zu tun haben, weil das mystische Element einer so neuen, ungewohnten Sache, Stichwort Forsythieneffekt, in jeder Person spirituelle Gefühle wecken kann. Oder halt Abwehr, die dann wiederum zum Ausbau des Ventilators führt, jene die es nicht verstehen aber auch nicht gerockt werden wollen, die hauen das kleine surrende Ding dann schnell raus aus dem eigenen Hirn. Der Rest der Menschen ist ja weder dumm noch bestehen die Bevölkerungen aus 80 Prozent Mitläufern, im Gegenteil. Die rockbaren Individuen, denen die Neugier und die Lust am Schönen nicht vergangen sind, verstehen einfach nicht auf Anhieb, was da passiert. Darum können jene, die ohne Skrupel und ohne Belüftung sind, mit ihnen Schlitten fahren und ihnen Dinge einreden, die einfach nicht korrekt sind. Nicht, weil die meisten Menschen das nicht verstünden, aber sie glauben. Es ist nichts schlechtes, zu glauben, selbst große Physiker und Wissenschafter haben an Ende ihrer Laufbahnen erkannt, dass sie das Rätsel der Existenz nicht zu lüften im Stande waren und sich zumindest bekannt, Agnostiker zu sein. Das Leben ist magisch, niemand kann es erschaffen, aus sicher heraus, es ist ein Wunder, wir Frauen wissen das oft besser, weil das Ausbrüten eines Kindes und das Kümmern immer noch unsere Domänen sind, oft. No Pressure, das meine ich nicht ausgrenzend, ist nur eine Beobachtung.

Aber dieses Wissen, dass Trunp und Putim einfach ein kleines Stück Hardware fehlen, und die Menschen am anderen Ende der Nahrungskette, die verheizten, bettelarmen Soldaten, die Flüchtlinge ohne Ziel und Anker, die Frauen, die sterben, weil sie nicht abtreiben dürfen, und so fort, ihre Opfer sind, weil jene dazwischen nicht STOPP rufen, sich hinwenden zu einer Ordnung der Dinge, die dem Glauben seinen Platz zuweist ohne ihn an diffuse Herrscherparodien auszulagern, an Techversprechen oder die Möglichkeit von wirtschaftlichem Supererfolg, muss man sich bewußt machen. Und dann bitte, macht was. Es liegt leider echt in eurer Macht.

Mein Vogelmann ist zu weit weg. Mein ruhiges, friedliches Leben ebenfalls. Das liegt nicht in meiner Macht, wenn er nicht herkommen mag, dann warte ich eben weiter, und warten kann ich gut. Aber diesen Text schreiben kann ich und ihn abschicken kann ich auch. Dass er nichts bringt, wage ich zu bezweifeln, denn immerhin hab ich eine Strategie für mein kleines, unbedeutendes Leben, und den Umgang mit Leuten ohne Frischluftzufuhr, die mich die letzten Nerven kosten täglich, gefunden. Ich bringe ihnen eine Tasse Tee, stopf mir meine Dinger ins Ohr, will keine Werbung machen, sie sind super, so kleine Knöpfe mit Griff zum Schalldämpfen, und dann seufze ich mit den Luftlosen im Duett ihre Serenaden, bis sie rausgeplatzt haben, wer ihr Luftschloss der persönlichen Herrlichkeit zum Platzen gebracht hatte, puste sie einmal kurz an, um die dicke Luft zu vertreiben, und lege ihnen den Prospekt eines Spezialisten unauffällig auf den Couchtisch. Heute kann man eh alles bestellen, sicher auch interne Differenzprojekte. Dann bete ich ein kleines Gebet, intern, überprüfe meine Druckluftleitungen, justiere hier und da, und mache weiter meinen Dienst an der Sache. Ewig leben werden die auch nicht, egal wieviel Ersatzteile sie gratis bekämen, denn, auch das ist ein Interna aus erster Hand: Wer ein Organ ersetzt bekommen hat, braucht an erster Stelle eine Einstellung dazu, sonst stößt der Körper es ab. Liegt nur am richtigen Medikament? Sind Sie sicher?

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