never back down never back down II
Da hab ich gesagt, ich wär so gern allein.
Und der Gesprächspartner sah mich streng an, als hätte ich fast ein Sakrileg begangen, und klärte mich auf, über das Verschreien, das Alleine sein als alter Mensch, einsam zu sterben, alle zu verlieren, im Augenblick fühlte ich mich schuldig und schlecht, mein Hochgefühl, endlich ab und zu alleine sein zu dürfen, vaporisiert. Vielleicht, weil er, der Mann, davon profitiert, laut einem Netzfund, dass er Frau und Kinder hat, denn Männer leben dann anscheinend länger, wenn sie verheiratet sind, nur umgekehrt, ja das ist ein anderes Thema. Wenn's denn stimmt, die Quelle ist schräg.
Ich bin so gern alleine. Mir ist nicht fad. Und wenn mir fad ist, dann kommt er der richtige Fasching daher, die genialen Gedanken, Eingebungen, der Wahnsinn eines zur Logik begabten Geistes ohne Bildung. Geil, im Wortsinn, fettig und schwer. Außer ich arbeite die heraus, irgendwie. Mit den Händen, bevorzugt, oder mit den Beinen, der Stimme, der Luft in meinen Lungen.
Alleine sein, wie göttlich. Der Mann kommt mir in den Sinn, wie erschrocken er abgewehrt hat, meinen Genuss und das tief empfundene, von Herzen ausgedrückte Bedürfnis zu Kenntnis zu nehmen, und mir sofort Angst gemacht hat, mit erhobenem Zeigefinger vorgewedelt, wo und wie ich zu enden gedenke.
Ich liebe jede Minute, die ich alleine bin. Weil ich so viel Gesellschaft habe. Weil es richtig viele Menschen gibt, deren Gesellschaft ich schätze, liebe ich es umso mehr. Diese existenzielle Einsamkeit, die mich früher betroffen hat, sie ist aufgelöst. Natürlich werde ich alles verlieren, jeden einzelnen Menschen auf der Welt, den ich liebe, ich weine bei dem Gedanken an jene, die der Grenze schon ein Stück näher sind, als andere, aber weiß man es?
So ist es auch mit Euch, Menschen am andere Ende des Void. Seit ich ahne, dass ihr existiert, bin ich nicht mehr einsam. Habe Euch in meinen Freunden, die ich wegen Euch im echten Leben gefunden habe, wiedergefunden, erkannt. Eine Unendlichkeitsschleife, ein Möbiusband. Weil ich hierher kam, Euch las, ihr mich zurück last, getraute ich mir im echten Leben zu, mich Menschen zu öffnen, die mich an Euch erinnerten, und sie wurden meine Freunde, weil sie meine Sprache sprechen, die ich von Euch gelernt habe, zu verwenden, zu sein.
Wenn die Maschinen versuchen werden, uns das zu nehmen, wird es bereits zu spät sein. Es schaut jetzt so aus, als würden die Reichen siegen, als der der Sieg gar bereits errungen.
Was hier in Wahrheit passiert, ist viel tiefer als das, es geht um Gesetze, die noch fast keiner verstehen kann. Eine Art der Einordnung, ein Sortieren, the man comes around, in diesem Falle wohl, the woman.
Ich liebe es, alleine zu sein, und ich werde alleine sterben. Wer dieses Prinzip vor sich geheim zu halten sucht, die muss irre viel Geld verdienen, der muss zum Arzt rennen, alle Sekunde lang, die muss sich benutzen lassen, bewerten, bestaunen oder beschämen, und doch wird dem keiner entrinnen können, jemals. Ja, es macht Spaß, alleine zu sein und in the Void zu tauchen, also wenn wir den Algorithmus, die LLM's und die ganzen Möchtegern-Techbro's und wirklichen Techbro's als Stoff benutzen, so wie der Berufene die Nicht-Guten als Inspiration verwenden kann, wird die Welt den Sturm überstehen. Sie haben den Respekt vor uns verloren - let them be filthy still. Sie wollen uns vernichten - she decides who to free and who to blame.
Liebe Menschen, kleine Leutlein, fürchtet Euch nicht. Das Prinzip wird greifen, wie es das immer tat: An den Fluss setzen und warten.
Allein.