Dazwischen
Samstag, 26. Juli 2025

Es wird keinen zweiten Teil des Reise-Berichts geben. Ich habe keine Zeit. Es war magisch, so gut schreiben kann ich nicht, das in Worte zu fassen. Versuchen mag ich es nicht, die Welt ist so voll mit Dingen, die es zu erleben gibt, zu hören, sehen und fühlen. Gerade sagte Karl Markovics in meinen Kopfhörer 'Passen Sie auf sich auf, und auf Andere.' und Klaviermusik setzte ein.

Auf Andere aufpassen, und sich selbst dabei nicht verleugnen, eine Gratwanderung, das Wichtigste, das Beste, mein Sinn.

Hier sitze ich nun, alleine, habe gegessen, was ich essen wollte, gebratener Radiccio und viel Knoblauch haben eine bedeutende Rolle gespielt, Erdäpfel und Käse waren die Antagonisten, das Zugeständnis an die Gewohnheit, wie schön ist es, sich zu entwickeln. Unter Rückschritten weiter zu gehen. Möglicherweise gäbe es sinnvollere Wege, die ich hätte gehen können, von Beginn an, nur, ich bin sie halt nicht gegangen und jetzt viel drüber nachzudenken wäre verschwendete Energie.

Manchmal bin ich hart an der Grenze des Bedauerns, Gottseidank dauern diese Momente sehr kurz, und mich hinlegen und einschlafen hilft so gut wie immer dagegen. Wenn es ein Fehler war, sich irgendwann als grobe Mißinterpretation meiner Möglichkeiten und Lage erweisen sollte---

---hab keine Lust, das zu schreiben, ich mag was erleben. Raus gehen, Menschen treffen, mich messen und lachen, Geschichten hören, trösten und fleißig sein, freundliche Nasenlöcher machen und mutig auch mal grantig sein. Je nach Bedarf. Ich mag keine Statik mehr in meinem Leben, Konstanten sicher, Häfen, aber keine Mauern, wie in einem Gefängnis, mit einmal Hofgang pro Woche und nie Himmel oder Wald.

Mir ist übel vom Knoblauch, hab keine Nerven, die Brille zu putzen und starre, ohne sie, auf verschwommene Buchstaben, sehne mich nach Deinem Lachen und der erhobenen Augenbraue und bin trotzdem so gut alleine. Das bin ich, hier und im Urlaub gewesen, so eine schrullige ältere Frau, leicht mollig, immer zu freundlich und bedürftig nach Austausch wirkend, gleichzeitig pausenlos bereit, sich zurückzunehmen, weil mir mit mir nicht langweilig wird. Das Bild, dass die Menschen, die ich treffe, zurückspiegeln, beginnt mir zu gefallen. Mehr und mehr, die unbändige Liebe in manchen Begegnungen, die Heiterkeit und Ernsthaftigkeit. Das Erstaunen und auch die Ablehnung. Es passt mir.

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