Dazwischen
Freitag, 24. Oktober 2025

:(

Das Kind ist gut angekommen, es ist mit seinem Vater weit weg gefahren. Ich habe genervt und aus dem Gedanken der Verdrängung heraus durch Instagram gescrollt und da ich gerne Katzenvideos schaue und mein Algo jetzt davon weiß, kam ein Video einer kleinen Hundedame, die von ihren Babys getrennt wurde und depressiv katatonisch in einer Ecke stand. Die Menschen im Tierheim organisierten ihre Kinder und der Freudenausbruch der Hundemama hat mich dann so gebeutelt, dass mich mein Telefon mittels FaceID nicht mehr erkennen konnte.

Man kann sich gar nicht vorstellen, dass Mütter ihre Kinder hassen und verabscheuen.

Ich liebe mein Kind über alles. Auch wenn er mir manchmal auf die Nerven geht. Und ich habe ein sehr schwieriges Verhältnis zu meiner eigenen Mutter, das innerliche Band ist für immer getrennt, für mich ist sie fast wie ein fremder Mensch, mit der Ausnahme, dass ich fremden Menschen gegenüber erst einmal unvoreingenommen und grundsätzlich positiv gegenüber eingestellt bin, da ich Menschen aus Prinzip sehr gerne mag. Ich wüßte echt nicht, ob ich meiner Mutter verzeihen würde, falls sie bereuen oder sich entschuldigen wird, aber das ist dermaßen unwahrscheinlich, also stellt sich die Frage eh nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob es so schlimm geworden ist, weil sie schwer auf den Kopf gestürzt ist vor einem halben Jahr ungefähr oder ob sie so extrem böse ist, weil ich meinen Ex verlassen habe, ausgezogen bin und versuche, mein Leben noch in die Hand zu nehmen. Was sie nicht geschafft hat damals und was ihre Verbitterung wohl potenziert hat.

Ich bin eh total am Scheitern, also ihr Neid und Hass ist gar nicht nötig, aber leider, er eskaliert auf eine Weise, dass mir die Ohren schlackern.

Ich schreib das auf, weil ich nahe am Abgrund stehe. Mein Kind soll es mal wissen, dass ich ihn echt über alles geliebt habe, alles versucht habe, um dem Mobbing zu entgehen, aber die verbalen Attacken und Anschuldigungen haben ein Ausmaß angenommen, dass ich damit eigentlich nicht mehr umgehen kann.

Ein kleines Beispiel. Ich wurde sehr unter Druck gesetzt, eine Firmenreise anzutreten. Ja, ich erklärte mich aus freien Stücken bereit dazu, hatte aber den Zug bereits einmal storniert, da ich lieber mit meinem Sohn gelernt hätte. Und so müde bin, ich habe den kompletten Umzug und die gratis Psychotherapie für meinen Ex geschupft, dazu 38,5h Arbeit und nur 2 Wochen Urlaub im Sommer, ich war einfach zu fertig für eine solche Reise, 1 ganzer Tag hin, dort 1 Tag und wieder einen ganzen Tag zurück, für eigentlich nix, denn Budget gaben sie mir keines. Dort war es dann eh total schräg, mir wurde nach einem halben Glas Sekt dermaßen schwindlig, dass ich große Mühe hatte, nicht umzukippen, was mir sonst nie passiert. Ich trank zwei Liter Wasser und sonst nix mehr, um irgendwie da zu bleiben. Am nächsten Tag kam dann nachmittags der Anruf, dass das Kind einen Unfall gehabt hatte. Ich buchte den nächstbesten Zug und fuhr die ganze Nacht über heim, ohne zu schlafen. Es war sehr anstrengend, vor allem die Sorgen, denn er hatte eine Wunde über dem Auge und eine Gehirnerschütterung, und sein Vater verhinderte, dass er die Nacht im Krankenhaus bleiben konnte, die Assistentin des Kinderarztes schlug drei Tage später die Hände über dem Kopf zusammen, wie verrückt das gewesen war.

Als der Kinderarzt die Wunde neu versorgte, erkannte er, dass sie sich entzunden hatte, an so einer Stelle eher ungut, so gab er Antibiotika. Das war am Donnerstag in der früh, am Montag um 9:10h sollten wir wiederkommen, er sperrt um 9h auf, zur Kontrolle. Wir waren dort, kamen schnell dran, und um 9:45h war ich in der Arbeit.

Gestern ist meine Mutter auf eine Art und Weise eskaliert, dass ich anschliessend nicht mehr arbeiten konnte, ich habe an einer läppischen Reparatur den restlichen Tag herumgetan, weil ich so zerstört war. Sie hat mir vorgeworfen, dass es eine bodenlose Frechheit gewesen sei, dass ich mit dem Kind beim Arzt war, und nicht in der Arbeit.

Das ist dermaßen daneben, dass ich es jetzt aufschreibe, weil das ist nicht das erste mal, das hat System, ich bin nur irgendwie aufgewacht. Dachte ich! Weil heute war ich so dumm und habe mein Kind nicht beschützt, er wollte unter gar keinen Umständen mit seinem Vater wegfahren und ich hab es nicht verhindert. Ich liebe mein Kind über alles und lasse es in den Fängen dieser Menschen.

Ich hab versagt.

Sie sind nicht angemeldet