Dazwischen
Sonntag, 26. Oktober 2025

Logbucheintrag Nr. 42. 2. Tag des Endkampfes

Die Beschäftigung mit der Angelegenheit bringt mich in seltsame Überlegungen.

Gerade über eine Anzeige gestolpert, in der Frauen nahegelegt wird, über die eigene, finanzielle Zukunft nachzudenken.

Da sieht es bei mir trübe aus, das ist mir klar. Kurz schob ich ein bisschen Panik, aber da ich nicht der Typ für panische Verarbeitung bin, fiel mir kurze Zeit später ein, wie ich das handhabe.

Denn, an meinem eigenen Leben hänge ich nicht so sehr, ich liebe es, nicht falsch verstehen, aber sollten die Umstände brutal werden, Krankheit oder Krieg, dann werfe ich es in die Schlacht, das ist kein Problem. Meine Scholle werde ich verteidigen. Solange ich gesund bin, werde ich unabhängig sein können, auf Grund meiner Fähigkeiten.

Das Thema, etwas für das Kind auf die Seite zu legen, kam in meine Gedanken. Die Vorstellung, mir irgendwelche Realitäten zu erarbeiten, hörte bei 'jeder dritte malt Bilder, hobbymäßig' wieder auf. Ich weiß, ich bin Welten besser als der Durchschnitt, auf diesem Gebiet, aber leider auch so out of the box, dass niemand das kaufen wird, jetzt, sicher erst in 50 Jahren. Mark my words. Davon hab ja ich dann nix. Mein Kind allerdings eventuell schon. Dass ich dazu anfangen müsste, mich zu vermarkten, Ausstellungen zu planen, mich einzuschleimen bei, am Kunstmarkt relevanten Leuten, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird, und das klitzekleine Format, das ich derzeit bearbeite, ist einem unauffälligen Transport in wilden Zeiten entgegenkommend, insofern mach ich da eh einfach weiter, still und leise, und fast heimlich.

Aber! Ich mag das Wort nicht, jeder weiß es, es passt nur gerade. Aber, was das Gebot der Stunde ist, womit ich gerade begonnen habe und was meinem Kind um Welten mehr Lebensqualität bringen wird können, als eine Eigentumswohnung (eh ne Illusi) oder irgendwelche anderen Rücklagen (upsi, hab fast meine ganzen Ersparnisse in den Ausbruch investiert) ist meine Kriegserklärung an die egozentrischen Gurken und toxischen Tomaten.

Jetzt ist der einzig richtige Zeitpunkt, diese unnötigen Individuen zu besiegen. Bis hierhin ist es denen immer, durch die ganze Geschichte hindurch gelungen, die Oberhand zu behalten. Diese Zeiten sind vorbei. Jetzt wird gekämpft, und ich sage es nicht mehr verschämt und leise, ich brülle es in die Welt, mit statt blauen Streifen im Gesicht in regenbogenfarbener Kriegsbemalung: FREAKS UNITE!

In the name of Daniel, I don't know you, but that is not necessary, cause I am able to read the news I heard about you. You will never be forgotten.

Ich spüre die wallenden Zweifel flackern, in meiner Brust, weil die selbstbewußten Bullies sofort freundliche Nasenlöcher machen, kaum merken sie, es geht einem ausreichend gut. Damit bauen sie eine Struktur der Machausübung auf und aus, die von der Hoffnung ausgeht, dass der Bully endlich erkannt hat, wie kostbar und wertvoll jedes Leben ist, und seine Attacken zukünftig einzustellen gedenkt, irgendwann eine kleine Entschuldigung für das brutale Verhalten aus seinem spitzigen Mund fallen wird, in die eigne Richtung. Mal kein gefauchtes, vor Hass tropfendes 'da hast Du mich jetzt overruled', weil man es gewagt hat, seinen Beitrag zu leisten. Eine echte, so gemeinte, Bitte um Verzeihung. Wozu man eh immer bereit ist, da man liebt. Das Leben, die Menschen, den Unterdrücker.

Sich selbst?

Hat man nur einen Funken dieser Hoffnung aufkeimen lassen, hakt sich der Narzisst dort ein, verfolgt die Entwicklung des zuversichtlichen kleinen Pflänzchens en Detail, bis sie eine Blüte entwickelt und den Kopf dieser schönen Wertschätzung vor dem Prinzip der Natur demütig und stolz in einem zu heben beginnt, schlägt er wieder zu, härter und brutaler als jemals zuvor. Hakt der Pflanze mit einem gezielten Hieb die Blüte ab, bevor sie sich entfalten kann.

Das ist der Ursprung von Suizid. Hoffnung und Narzissten. Es gibt welche, die brüllen es raus, da kommt das Feuer aus dem Mund geschossen, dass der Raum sich 20 Grad abkühlt, weil jeglicher Sauerstoff im Augenblick verpufft. Dann gibt es die Diplomaten, so pabstmäßige, mit klitzekleiner Seele ausgestattete Talente, die mäßig aber ausreichend charmant tun, man erst zwei Stunden später überhaupt bemerkt, dass einem der Kopf abgeschlagen wurde. Die sind gefährlicher, ein bisschen, weil es manchmal länger braucht, sie zu durchschauen. Ihre Eloquenz ist gleichzeitig ihr Pferdefuss, an dem man sie gut erkennen kann, aber wie und warum, das mache ich nicht öffentlich, wer es wissen will, kann mir schreiben.

Der Feind liest mit, alle Tricks verrat ich ihm/ihr nicht, logisch.

Der Krieg ist erklärt, ich ziehe wie Jeanne D'Arc voran, führe euch in diese Schlacht um die Zukunft des Planeten.

Freaks unite.

Irgendwie dachte ich oft, es ginge arm gegen reich, Westen gegen Osten, aber es hat etwas gedauert, bis ich verstand, dass es Täter gegen Opfer geht, und dass die meisten, die allermeisten der Täter so tun, als wären sie die totalen Opfer. Versucht das mal zu beobachten. Wer in eurem Umfeld macht euch die Zeit schwer, abgesehen von der Leistung, die die Person bringt, weil leisten können die ja sehr wohl, diverse Sachen. Aber die Stimmung im Raum, wenn die da sind, versus wenn die abwesend sind. Wie fühlt man sich, wenn man neben ihnen sitzt, welcher Eindruck bleibt, wenn sie aufgestanden und gegangen sind. Ist da ein Gefühl, meine Güte, ich vermisse die Person, oder so ein Gefühl, hoffentlich hat die Person jetzt dort, wo sie hingeht, eine echt gute Zeit, oder ein Ziehen, eine Sehnsucht, wenn der Mensch länger weg ist. Ist das dieses stille Gefühl, das es einem genügt, wenn dieser Mensch existiert, dass man ihn oder sie gerne sähe, natürlich, umarmen würde, Gespräche führen oder miteinander schweigen, dass es aber für das eigene Dasein eine Bereicherung ist, einfach dass dieser Mensch geboren wurde?

Oder fühlt es sich anders an, hat man bei Gesprächen oft das Gefühl, dass man angegriffen wird, irgendwie falsch sei, nicht genüge, nie gut genug für die Person sein könne, egal wie schwer man sich bemüht? Dass man traurig ist, wenn man geht und sich erstmal sammeln muss, dort wo man sicher ist?

Wie laufen die Gespräche ab, wenn man solche Personen mit eigenen Schwächen konfrontiert? Wie sind die Tonfälle? Einfach mal kurz die Augen schliessen und zuhören. Jammert die Person? Ist es ein Singsang ohne Inhalt, eine Art einlullen? Sind es dauernde Beschuldigungen der übelsten Sorte oder gar kleine, umso fiesere Spitzen gegen das eigene Dasein?

Ich werde meinem Sohn keine materiellen Werte hinterlassen können, ich werde, wie Frodo Beutlin, gezeichnet und devastiert aus dem Kampf hervorgehen, mein Leben in die Waagschale geworfen zu haben, ziemlich sicher ohne Retter auf dem Schimmel oder: sie lebten glücklich bis an ihr Ende, Ende, aber ich werde ihm eine Welt hinterlassen, in der den sensiblen, zart besaiteten, kreativen und klugen, den liebevollen, auf das Wohl des Gesamten Schauenden, statt auf den eigenen Bauchnabel-Vorteil, den Verbindenden und Ausgegrenzten, den Opfern, die nicht zu Tätern wurden ihre Existenz nicht mehr einfach so abgesprochen werden kann. Weil es eine Theorie geben wird und eine vorgelebte Praxis dazu.

'Du willst Dich doch nur selbst verwirklichen!'

Mein Schlachtruf, mein Dogma.

Ja, ich will und ich darf ich und werde mich verwirklichen.

Und ich werde das korrekt ausdrücken, ohne mich dafür zu schämen.

Freaks unite. #FreaksUnite

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